Sarbinowo

Auf den Spuren der Templer

Beinahe hätte es Sarbinowo nicht mehr gegeben. Über die Jahrhunderte hinweg kam die Ostsee immer näher an das Dorf und verschluckte weitere Meter des Landes. Die Rettung brachte die 1910 gebaute Stützmauer aus Stein und Beton. Von Anfang an diente sie auch als Fußgängerzone. Infolge des in den letzten Jahren durchgeführten Ausbaus verwandelte sie sich in eine breite Promenade.

Es gibt noch mehr Gründe, um Sarbinowo zu besuchen. Dazu gehört unter anderem die neugotische Mariä-Himmelfahrt-Kirche (Kociół pw. Wniebowzięcia Najświętszej Marii Panny) von 1856 mit einer Orgel aus dem XIX. Jahrhundert. Wie diese klingen, davon kann man sich im Sommer während des Internationalen Orgelfestivals von Koszalin überzeugen.   

Allerdings fand, bevor die Kirche gebaut wurde, die Schlacht bei Sarbinowo statt. 1758 haben sich hier preußische und russische Armeen im Kampf getroffen und bei dieser Gelegenheit  wurde der Tempel, der früher an der Stelle der heutigen Kirche stand, teilweise zerstört. Höchstwahrscheinlich wurde der ursprüngliche Tempel vom Templerorden gestiftet, weil ihm Sarbinowo bis 1312 gehörte.

Nachdem der Papst den Templerorden aufgelöst hatte, wurde die Kirche vom Johanniterorden übernommen. Im XVI. Jahrundert kam sie in protestantische Hände. Schließlich wurde einhundert Jahre nach der Schlacht, die die Prachtperiode des Tempels beendete, an dieser Stelle eine neugotische Kirche errichtet.

Zu den obligatorischen Punkten auf der Besichtigungstour durch Sarbinowo gehört eine Fischerhütte im Fachwerkstil aus dem Jahre 1804. Die Hütte krönt das charakteristische Dach aus Flechtwerk, Schilf und Ruten, die mit einer Mischung aus Lehm und Sägespänen verbunden sind. Innen gibt es etwas für den Gaumen, denn dort wird ein Wirtshaus geführt.

Obwohl Sarbinowo winzig ist, verfügt es über eigene Verkehrsmittel. Von der Buskehrschleife fährt ein dreirädriges Fahrzeug ab, das wie die Verbindung eines Choppers mit einer Kutsche aussieht. Mit einem Dreirad kann man z.B. zu den Hortulus Gärten in Dobrzyca oder (am 15. August) zum Kirchwehfest fahren.

Für diejenigen, die im Sommer von den mechanischen Pferdestärken Abstand nehmen möchten, hat das Gestüt Sarbinowo sein Angebot vorbereitet. Es umfasst Reitschule, Reittouren und Kutschfahrten.